Glasfasern sind der Highway in die Zukunft – Sachsen hinkt beim Glasfaserausbau hinterher
,Seit Jahren läuft die Diskussion zu der längst überfälligen Investition in Glasfaser-Internetanschlüsse. Lange Zeit wurde das Problem dem Markt überlassen. Als nicht mehr zu übersehen war, dass dieser versagt, schuf man zwar Förderprogramme. Diese aber stellen mit ihrem immensen bürokratischen Aufwand viele Kommunen vor arge Probleme. Außerdem stehen die Bürgerinnen und Bürger oft ratlos den Werbern der Telekommunikationsunternehmen gegenüber, die sich nicht selten wie Drückerkolonnen durch die Wohngebiete bewegen. Daraus folgt Verunsicherung, die sich unter anderem in geringen Vorvermarktungszahlen der Anbieter niederschlagen. Die Folge ist ein weiterer Verzug bei Investitionen, die aber langfristig zweifellos nötig sind.
„Für mich ist es kein Wunder, dass laut Breitbandatlas der Bundesregierung Sachsen nur im bundesweiten Mittelfeld liegt.“, sagt der digitalpolitische Sprecher der BSW-Fraktion im Sächsischen Landtag, Bernd Rudolph. „Seit zwanzig Jahren beschäftige ich mich mit der Breitbandunterversorgung in Deutschland. Daher weiß ich: Die Liste der staatlichen Versäumnisse ist lang. Im internationalen Maßstab sind wir längst abgehängt.“ Oft wird davon gesprochen, ein schneller Internetanschluss sei heute so wichtig, wie Strom und Wasser. Unverständlich ist deshalb, dass man die Versorgung nicht staatlich garantiert. „Dass es ein viertel Jahrhundert nach Einführung der ersten DSL-Anschlüsse immer noch ‚weiße Flecken‘ gibt, ist ein Skandal. Hier müssen Bund und Länder stärker das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Nötig ist vor allem der Abbau von bürokratischen Hürden und Vorgaben sowie eine bessere Beratung der Kommunen und der Bürgerinnen und Bürger.“, fordert Rudolph abschließend.