Sächsische BSW-Landtagsfraktion fordert Bundeswehr-Anwerbestopp für Minderjährige
,Die Militarisierung der Gesellschaft schreitet gefährlich voran: Zunehmend erhalten sächsische Minderjährige unaufgefordert Anwerbungspostkarten durch die Bundeswehr.
Die BSW-Landtagsfraktion lehnt solche Anwerbungsversuche gegenüber Minderjährigen aus einer Reihe von Gründen ab:
Der Beruf des Soldaten ist keiner, wie jeder andere. Das Sterben sowie schwere, dauerhafte Verletzungen sind eine realistische Folge dieser Berufswahl. Die Entscheidung Soldat zu werden, erfordert gründliche Abwägung und ein hohes Maß an Reife, die im jugendlichen Alter nicht zwangsläufig vorhanden ist.
Zwar ist Landesverteidigung eine wichtige Aufgabe des Staatswesens, aber dafür sollten keine Minderjährigen herangezogen werden. Darüber hinaus erweckt die aktuelle deutsche Außenpolitik nicht den Anschein, vorrangig auf Verteidigung aus zu sein:
Äußerungen wie „Deutschland kriegstüchtig machen“ (Verteidigungsminister Pistorius, SPD), „den Krieg nach Russland tragen“ (Roderich Kiesewetter, CDU) oder „„Russland wird immer ein Feind für uns bleiben, wie immer auch der Krieg in der Ukraine enden möge“ (Außenminister Wadephul, CDU) erwecken den Eindruck, eher kriegerisch als diplomatisch nach Konflikt-Lösungen suchen zu wollen.
„Dafür sollten wir unsere Jugendlichen nicht opfern“, meint Nico Rudolph, Sprecher der BSW-Landtagsfraktion für Frieden, Europa und Ostdeutschland. „Wir brauchen endlich ernsthafte diplomatische Anstrengungen der Bundesregierung gegenüber Russland, statt das Führen von Kriegen immer weiter zu normalisieren.“
Wir brauchen eine neue Entspannungs-Politik, statt immer weiter Kriegsvorbereitungen zu treffen. Und in diese sollten schon gar nicht die Heranwachsenden mittels Anwerbeversuche hineingezogen werden.